Maskenselbstverpflichtung an der MSE? - Bitte um respektvollen Austausch!!

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen,

leider war die Zeit seit Freitag recht kurz, um einen intensiven Austausch mit möglichst vielen von Ihnen und euch zu pflegen und ein breites Meinungsbild einzuholen, wie wir mit dem Wegfall der Maskenpflicht am Platz (auf dem Schulgelände und im Gebäude bleibt die alte Regelung unangetastet!) umgehen. Frau Gebauer sagte vor knapp zwei Stunden, dass der Schulstart für über 96 % der Lehrerinnen und Lehrer sowie 99 % der Schülerschaft reibungslos vonstattengegangen sei und man so auch verantworten können, die Maskenpflicht zu lockern. Grundsätzlich verstehe ich die Position, und möchte hier auf gar keinen Fall polemisch wirken, allerdings gehören wir nun mal zu dieser kleinen Gruppe von Schulen, die schon ihre eigenen, nicht schönen Erfahrungen mit positiven Testungen machen mussten. Heute durften wir zum ersten Mal wieder 11 Lehrerinnen und Lehrer sowie einige Schülerinnen aus der EF und die 5d im Haus begrüßen, die bislang in Quarantäne waren; gleichzeitig verbleiben mehrere Mitglieder unserer Schulgemeinschaft zuhause im Zwangsexil, sieben Lehrkräfte sowie fünf Jugendliche. Schließlich haben wir mehrere Mitglieder sogenannter Risikogruppen im unterrichtlichen Einsatz, die sich ebenso Sorgen machen wie Schülerinnen und Schüler, die Kontakte pflegen mit Risikogruppenmenschen, zum Beispiel den Großeltern. Wir sollten meines Erachtens an unserer MSE besonders sensibilisiert sein und fürsorglich sowie gemeinschaftlich vorgehen und uns die Zeit nehmen, Vor- und Nachteile zu besprechen. Im Laufe der Woche sind diverse Elternpflegschaftssitzungen und auch die Schulpflegschaft wirft ihre Schatten voraus, sodass ich hier die Möglichkeit für einen Austausch mit der Elternschaft sehe, der alle mitnimmt, was mir heute eben nicht gegeben war. Mit einigen Schülerinnen und Schülern, auch der SV-Vertretung, konnte ich sprechen, und auch Kollegen haben diese uns alle betreffende Frage im Unterricht diskutiert und ich werde auch sehr gerne die SV-Versammlung besuchen, um die Meinung unserer Hauptakteure an dieser Stelle wahrnehmen zu können. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass auch von Schülerseite mehrheitlich der Wunsch besteht, vorsichtig zu sein, gerade auch in großen Gruppen. Ich werbe daher mit diesem Schreiben und einer Durchsage heute Vormittag darum, die Masken auch am Platz möglichst (!) anzubehalten, freiwillig und ohne Druck in egal welche Richtung. Wir haben uns in den zurückliegenden drei Wochen daran gewöhnt, dies zu tun und haben gelernt, mit der Situation umzugehen. Natürlich ist das eine Selbstbeschränkung und das ist auch nicht immer angenehm, aber diese  Umstände relativieren sich doch angesichts eines verbesserten Schutzes und der nach wie vor unverlässlichen Fallzahlen. Gerne kann man aber in bestimmten Phasen des Unterrichts, Stillarbeitsphasen zum Beispiel oder wenn wirklich ausreichend Platz im Raum ist, auch die Maske abnehmen, hier sind praktische Lösungen vor Ort denkbar und sinnvoll. Aber wenn wir zunächst einmal grundsätzlich das Tragen der Masken verlängern würden und somit geruhsam das Für und Wider diskutieren könnten, wäre viel gewonnen – darum bitte ich alle.

Vor allem möchte ich, dass diejenigen, die mit großem eigenen Risiko in die Schule kommen, Unterstützung und Verständnis erfahren, wenn Sie um eine Maske bitten; und umgekehrt wird bitte niemand ausgegrenzt, der seine Maske doch auch mal  lüften möchte – statt kalter Verordnungen von oben bitte ich im Einzelfall um einen wertschätzenden Dialog und das Tolerieren unterschiedlicher Meinungen, ohne moralische Keule und erhobenem Fingerzeig, ohne aber auch bescheuerte  „Alu-Hut-Argumente“ – es gibt Corona!

Aber natürlich gibt es auch Menschen, denen es auf Dauer auch mit der Maske nicht gut geht – hier sensibel für alle zu sein, stellt die Herausforderung dar, der wir uns stellen müssen. Mit Respekt, Toleranz und Anstand.

Ich wünsche mir einen Diskurs mit Herz und Verstand und angesichts der vielen Erfahrungen, die ich an und in dieser Schule in krassen Krisenzeiten machen durfte, bin ich sehr optimistisch, dass wir weiter gemeinsam vorangehen und gute Lösungen finden werden.

Vor allem ihr, liebe Schülerinnen und Schüler, könnt stolz darauf sein, wie verantwortungsvoll und gemeinschaftlich ihr auftretet!

Bleibt gesund und mutig, lasst uns weiter aufeinander achtgeben und den Humor nicht verlieren!

Mit herzlichen Grüßen und festem Händedruck, Ihr und euer

Michael Mombaur

Marienschule
Euskirchen


Abrufzeitpunkt:
Quelle


19.04.2024 20:41
Bekanntgaben MSE