Durchsage in der Schule

Liebe Schulgemeinschaft,

 

mein 8-jähriger Sohn fragte mich vor ein paar Tagen, als wir die euch sicher bekannte Kindernachrichtensendung Logo schauten und von möglichen Einmarschplänen Putins in die Ukraine erfuhren, ob es wohl wieder einen Weltkrieg geben würde und er hatte Angst. Krieg kennt er schon aus Erzählungen und dem direkten Erleben seines syrischen Freundes Fadjia, der selbst aus einem brennenden Haus hatte fliehen müssen.

Ich habe verneint, dass es noch einmal einen solchen Weltkrieg geben würde und wir sicher seien, aber mulmig war mir schon. Donnerstagmorgen wachten wir alle dann mit den Nachrichten auf, dass es Krieg in Europa gibt, jetzt gerade wird gebombt und geschossen und die Ukraine wird angegriffen.

Die ukrainischen Papas können ihren Kindern nicht mehr erzählen, dass es hoffentlich keinen Krieg geben wird, er ist schon da…

Mir ist ganz wichtig folgendes zu sagen: Wir haben ukrainische und russische Kinder an der Schule und viele Jugendliche, deren Familien aus anderen Kriegsgebieten haben fliehen müssen: Es darf nicht um bestimmte Nationalitäten gehen, es sollten keine Vorwürfe oder Entschuldigungen geben müssen: Nicht die Russen greifen ihr Bruderland an, sondern Putin und seine Seilschaften tun dies!

Zuallererst sind wir alle Menschen, die nichts für diese Kriege können. Die Kleinen leiden immer, wenn manch vermeintlich Große Ihren Hass ausleben und ihrer Machtgier folgen.

Ich finde, wir alle sollten kurz mal ganz bewusst dafür dankbar sein, dass wir hier heute einen unbeschwerten und hoffentlich auch friedlichen Tag erleben dürfen.

Der völkerrechtswidrige und durch nichts zu rechtfertigende brutale Angriff auf die demokratische Ukraine, mitten in Europa, durch Wladimir Putin und seine mitleidslose Gefolgschaft, ist gleichzeitig ein Anschlag auf Freiheit und Frieden aller.

Grundtugenden wie Respekt und Toleranz vor anderen werden mit Füßen oder besser mit Militärstiefeln zusammengetreten.

  • Lasst uns an die Kinder in Russland denken, die auch Frieden wollen, an die Menschen, die in über 50 Städten ihre persönliche Freiheit bei Demonstrationen riskierten, auch an die russischen Soldatinnen und Soldaten, die teilweise wohl gar nicht wussten, wohin sie entsendet wurden und mit welchem Ziel;
  • lasst uns an die tapferen Menschen in der Ukraine denken, die auf der Flucht sind oder einen aussichtslosen Kampf um Leib und Leben, um Demokratie und eine freiheitliche Zukunft führen und sich teilweise sogar mit erhobenen Händen vor Panzer stellen!
  • lasst uns vor allem aber auch an die Kinder in der Ukraine denken, die jetzt Angst haben müssen und sich nach Frieden sehnen, nach etwas zu Essen und Beistand.
  • Lasst uns schließlich an die Kinder in allen Krisengebieten der Welt denken, die bangen und zittern müssen.

 

Liebe MSE-Schülerschaft:

Wir sind für euch da! Eure KlassenlehrerInnen und Jahrgangsstufenleitungen, eure BeratungslehrerInnen Frau Dorando, Frau Söder und Herr Ammel, eure SV-LehrerInnen, Frau Newald und jede und jeden Lehrer, denen ihr vertraut – wir alle hören hin!

Im Lernzentrum liegt ein Buch des Friedens, in das ihr eure Gedanken, Sorgen, Nöte und Wünsche eintragen könnt.

Am Freitag wird es ein religionsübergreifendes Gebetangebot in einer Kirche in der Nähe geben und gerne dürft ihr euch an einer Sammlung von Hilfsgütern beteiligen. Die SV sammelt heute und vor allem morgen bis Freitag gegen 10.00 Uhr abgepackte, haltbare Dinge wie Nudeln, Reis, Trockenfrüchte etc. – eine Mail an euch und eure Eltern geht gerade raus mit weiteren Informationen.

Wenn ihr mögt, macht mit und sendet ein Zeichen für Frieden und Hilfe an die Ukraine.

Passt auf euch auf und fühlt euch gedrückt!


weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite:
mseu.de

Marienschule
Euskirchen


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26.04.2024 20:36
Bekanntgaben MSE